Interview zur Kommunalwahl 2019

 

Was machen Sie beruflich?

Derzeit bin ich freigestellter Personalratsvorsitzender und vertrete in dieser Funktion etwa 1.200 Kolleginnen und Kollegen. Hier werde ich regelmäßig mit Problemen rund um den Arbeitsplatz und darüber hinaus konfrontiert. Zuhören, abwägen, schlichten, verhandeln, Sitzungen leiten und als Sprecher eines Gremiums fungieren, das sind Herausforderungen, die denen in der Kommunalpolitik ähnlich sind.

 

Seit wann sind Sie in der SPD und in der Kommunalpolitik?

Ich bin mit 18 in die Partei eingetreten, seit dem interessiere ich mich auch für Kommunalpolitik. Vorsitzender der SPD Weisenau bin ich seit 12 Jahren. Mitglied des Ortsbeirats seit 1994. 1996 bis 2009 war ich Fraktionssprecher, ab 1999 stellvertretender Ortsvorsteher. 2009 wählten mich die Weisenauerinnen und Weisenauer erstmals zum Ortsvorsteher.

 

Wie bringen Sie das mit Ihrer Berufstätigkeit überein?

Ich habe das gut organisiert und empfinde die zusätzliche Aufgabe als Bereicherung. Netzwerke, die in den letzten 25 Jahren Kommunalpolitik entstanden sind, helfen mir natürlich bei vielen Fragen weiter. Auch die kleinen Erfolge, die ich für die Bürgerinnen und Bürger und die Vereine erzielen konnte, geben mir Energie und Motivation.

 

Wie wollen Sie die nächsten fünf Jahre angehen?

Ich möchte Ortsvorsteher für alle Weisenauerinnen und Weisenauer sein und mich gezielt dort einbringen, wo ich gebraucht werde. In Weisenau kommt oft der persönliche Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern – den ich keinesfalls missen möchte – nicht in der „Amtsstube“ sondern bei Ereignissen und Veranstaltungen in Weisenau zustande. Deshalb lege ich auch Wert darauf, möglichst oft vor Ort zu sein. Das Amt des Ortsvorstehers bringt keine Macht und Haushaltsmittel mit sich. Aber es öffnet Türen und bringt Aufmerksamkeit. Das will ich gerne weiter zum Wohl von Weisenau nutzen.

 

Was waren für Sie die Highlights der letzten Legislaturperiode?

Aus meiner Sicht war es ein großer Gewinn, dass es im Ortsbeirat gelungen ist, bei den für Weisenau wichtigen Fragen mit einer Stimme zu sprechen. Das hat Eindruck gemacht und Erfolge für unseren Ort gebracht: Nur so konnte die Beleuchtung des Höhenweges zum Großberg erreicht werden und die wegweisende Entscheidung  über  die „Neue Weisenauer Mitte“ durch- gesetzt werden. Dabei hat uns auch die Zukunftswerkstatt Weisenau geholfen, in der wir viele Themen mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert haben. Wir konnten zwei neue Kitas einweihen. Der gerade erfolgte Start der Sanierung des Kulturheims ist ein Meilenstein für Weisenau.

 

Was werden aus Ihrer Sicht die Topthemen für die nächsten fünf Jahre sein?

Ein entscheidendes Thema wird die Errichtung einer neuen Grundschule in Ganztagsform auf dem Areal der Friedrich-Ebert-Schule sein, weil wir mehr Betreuungskapazität in diesem Bereich brauchen. Wir müssen dafür sorgen, dass das entstehende Heiligkreuzviertel ein tragfähiges Verkehrskonzept mit guter Anbindung an den ÖPNV und das Radwegenetz bekommt. Die Einrichtung eines Quartierstreffs und das Mehrgenerationenwohnen sind die Themen im größten Mainzer Neu- baugebiet. Selbstverständlich muss die Planung für die „Neue Weisenauer Mitte“ mit Ortsverwaltung, einer weiteren Kita und Haus der Vereine in der Schiller- schule vorankommen. Mindestens zwei weitere Kitas gilt es zu verwirklichen. Nicht zuletzt müssen wir dafür kämpfen, dass die geplante Deponie im Steinbruch nicht umgesetzt wird und das Thema Fluglärm ganz oben auf der Tagesordnung bleibt.